Fahrzeuge nach Modellwechsel 1982
PRÜFANLEITUNG FÜR "BAVARIA" RADIO-GERÄT
Allgemeines
An ein Autoradio werden besonders große Anforderungen hinsichtlich der Empfangsleitung,
der Wiedergabequalität und der Betriebssicherheit gestellt.
Die "BAVARIA"- Radioanlage unterscheidet sich wie alle Autoradio-Anlagen auch in manchen
Details von stationären Heimanlagen. Durch die relativ ungünstigen akustischen Gegebenheiten,
zu denen sich noch stark wechselnde Empfangsbedingungen und die elektrische Anlage im
Fahrbetrieb gesellen, ist ein unmittelbarer Vergleich zu Heimanlagen nicht möglich.
Diese Prüfanleitung soll die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Sender und Empfänger
gerafft erläutern und auf mögliche, abstellbare Fehlerquellen hinweisen und entsprechende
Abhilfen geben.
Hinweise
- Nicht jede Radiobeanstandung bedeutet ein defektes Gerät
- Legen Sie für Radiobeanstandungen eine Teststrecke fest und benutzen Sie während
der Testfahrt immer die gleichen Sender.
- Merken Sie sich die Orte, wo Sie Abschattungeräuschen usw. feststellen.
- Vergleichen Sie das Empfangsverhalten beanstandeter Radiogeräte mit typischen

Geräten, erst bei extremen Abweichungen ist eine eingehende Prüfung gerechtfertigt.
- Vor Testfahrten sollte die Bedienungsanleitung des entsprechenden Radiogerätes zu
Hilfe genommen werden und evtl. der Bedienungskomfort und die allgemeinen Empfangsprobleme

auf die einzelnen Wellenbereichen dem Kunden nahe gebracht werden.

 
Radio-Geräte Trimmen
1. Antenne auf ca. 0,9...1,0 m ausziehen, darauf achten, daß das untere Teleskop voll ausgezogen
ist .
2. Mittelwellenbereich (AM) des Empfängers auf einen empfangsschwachen Sender bei
1100 kHZ einstellen. Nun den Antennentrimmer so lange drehen, bis die maximale
Lautstärke erreicht ist.
Sollte im 1100 kHZ-Bereich kein Sender anliegen, reicht es aus, das wahrnehmbare
Rauschen auf seine maximale Lautstärke zu bringen.
Zur Überprüfung, ob richtig getrimmt worden ist, dreht man den Antennentrimmer
einmal um seine Achse. Jetzt muß bei zwei verschiedenen Stellungen des Trimmers
die größte Lautstärke wahrnehmbar sein.
An diesen Stellen hat man die größte Eingangsspannung und die größte Resonanz.
Der Trimmer ist auf eine der beiden Stellungen fest einzustellen.
Hinweis:
Es ist darauf zu achten, daß die Antenne korrekt an "Masse" anliegt; Lack, Terosan oder
Rost sind zu entfernen und gesäuberte Stellen mit Graphitfett gegen Korrosion zu schützen.

 
EINFLÜSSE AUF DEN RADIO-EMPFANG WÄHREND DER FAHRT
Trotz exakt abgeglichener Antenne, gutem
Massepunkt und einwandfreier Fahrzeugentstörung,
können während der Autofahrt eine Vielzahl
von Geräuschen zu Belästigungen führen,
die wie nachfolgend erläutert entstehen können
und nicht beeinflußbar sind.

 
EIN FLATTERNDES RAUSCHEN
tritt meist durch Abschattungen auf. Hier wird
die direkte Sender-Empfängerverbindung durch
natürliche oder künstliche Hindernisse unterbrochen.
Bei Alleefahrten spricht man vom
"Lattenzauneffekt".

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ZISCH-, PRASSEL- UND PATSCHGERÄUSCHE
werden meist durch Reflektoren hervorgerufen.
Reflektionen entstehen, wenn gleiche Sendersignale
in Sekundenbruchteilen zwei- oder mehrmals
vom Autoradio empfangen werden.
Unangenehm sind die schnell wechselnden Lautstärken.
Ein optischer Vergleich wäre das "Geisterbild"
auf dem Fernsehschirm, das ebenfalls
durch Reflektion entsteht.

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STÖRENDES DAUERRAUSCHEN
tritt meist nach Verlassen des Sendergebietes auf
oder zeigt eine ausgeprägte Abschattungszone
an.
Abhilfe kann nur durch Einstellung eines stärkeren
Senders erfolgen.

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SCHWUNDERSCHEINUNGEN
die speziell im Mittelwellenbereich (AM) vorkommen,
werden meist durch Empfangsverzerrungen begleitet.
Ursache ist ein Überlagern von Boden- und
Raumwelle am Empfangsort.


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Witterungseinflüsse wie Nebel, Regen oder

Schneefall können ebenfalls auf den Radioempfang
störend einwirken.

 
Bei Stereo-Empfang sind die Emfpangsbedingungen erschwert
Der Empfang von Stereosendungen in guter
Qualität ist nur in Gebieten mit hoher Feldstärke
möglich. Leuchtet die Stereo-Anzeige auf,
heißt das nicht unbedingt, daß eine Stereosendung
empfangen wird, sondern nur, daß der Sender
Stereosendungen ausstrahlt.
Bei zu großer Entfernung des Senders schaltet
sich der Empfänger auf Mono-Wiedergabe um,
obwohl die Stereo-Anzeige nicht erloschen ist.
Erfolgt diese Umschaltung in rascher Reihenfolge,
dann wird der Empfang durch Rauschen gestört.
In diesem Fall muß der Umschalter auf "Mono"
gestellt werden.

 
Kassettenbetrieb
Die Kassette sollte den besonderen Bedingungen
im Kraftfahrzeug gerecht werden. Deshalb nur
Kassetten C 60 = 2 x 30 min. oder C 90 = 2 x 45 min.
Spieldauer verwenden.
Bei Kassetten C 120 = 2 60 min. ist das Band
zwangsläufig dünner, was zu Störungen führen
kann.
Beim Fahren über rüttelnde Fahrbahnen kann es
zum Hochlaufen der Bandlagen kommen, wodurch
der Bandwickel gebremst und schließlich gestoppt
wird.

 
Hinweis:
Bei Verwendung von SM-Cassetten wird lediglich
ein Verwickeln des Bandes (Bandsalat)
vermieden.
Cassetten möglichst kühl unter dem Instrumentenbrett
lagern. Bei ständigen Temperaturen
von + 40° C und mehr kann es sonst zum Verziehen
des Cassettengehäuses kommen.
Folgeerscheinungen sind schwergängige Bandwickel
und dadurch bedingt ständiges Auswerfen
der Cassette.
Die eingeschobene Cassette muß nach dem Ausschalten
des Autoradios, am Bandende bei Betätigung
der Auswurftaste und bei Bandlaufstörungen
ausgeworfen werden.

 
Hinweis:
Bei Mexico Kassetten Vollstereo Reverse darf
die Kassette nur bei Ausschaltung und bei
Drücken der Auswurftaste ausgeworfen werden.
Ebenfalls bei Bandlaufstörungen.